#12 Philosoph und Soziologe Frank Adloff: Konvivialismus – Widersprechen oder Totschlagen?

«Was die Menschheit bisher noch nicht gelöst hat: Wie kann man eigentlich in Widerspruch zueinander stehen, ohne einander umzubringen? Der Konvivialismus geht nicht davon aus, dass irgendwann nur Konsens und Harmonie herrschen wird. Es muss die Möglichkeit bestehen, sich voneinander zu unterscheiden, unterschiedliche Meinungen zu artikulieren – aber alles in einem friedlichen Rahmen, ohne Gewalt. Und dafür bietet sich natürlich weiterhin die Demokratie an.» Frank Adloff

Unser Gast, der Soziologe und Philosoph Frank Adloff, steht für eine neue Kunst des Zusammenlebens: Wie begegnen wir den Polykrisen unserer Zeit? Und sollte man fremden Intelligenzen nicht erst einmal Vertrauen schenken, anstatt sie zu bekämpfen?

Er ist Mitherausgeber der deutschen Ausgabe des “Konvivialistischen Manifests” (2014) und  “Convivial Futures” (2022). Der Konvivialismus will nämlich genau das – eine neue demokratische Form des Zusammenlebens begründen, in der sowohl Widersprüche gelten, wie auch Vertrauen in Fremdes gesetzt wird. In der Verbundenheit untereinander und mit der Natur die Basis des Handelns bilden. Klingt nach der klassischen besseren Welt, oder? Hört nach, wie er sich dieses zukunftsfähige Zusammenleben konkret vorstellt und was das für einen möglichen Erstkontakt mit fremden Intelligenzen heißen könnte.

Weiterführende Links zu Themen des Gesprächs:
Das konvivialistische Manifest (Buch)
Christian Felber (Wiki)
Convivial Futures (Buch)
Kim Stanley Robinson – Das Ministerium für die Zukunft (Buch)
Thomas Hobbes – Der Leviathan (Buch)

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Welcome to THE GOLDEN RECORD STUDIOS – Höchste Zeit für ein neues World-Selfie! Vor 45 Jahren hat die NASA ihre “Golden Records” in die Tiefen des Alls geschickt, in der Hoffnung, dass sich ferne Intelligenzen auf diesem Weg ein Bild über die Menschheit machen können. Damals hat eine kleine Gruppe von US-Amerikaner*innen ein geschöntes Selfie für die gesamte Erde kuratiert: Fotos wie mit Retro-Filter, Musik zwischen europäischer Klassik und aserbaidschanischen Sackpfeifen, sowie Naturgeräusche in schlechter Soundqualität – unsere noch unbekannten Alien-Freund*innen werden einen ziemlich schrägen Eindruck von uns bekommen. Seit den 1970ern hat sich zum Glück nicht nur der Blick auf die Welt, sondern auch der Blick aus der Welt heraus maßgeblich verändert.

Um davon neue Aufnahmen zu produzieren, stecken in unserer Podcastreihe THE GOLDEN RECORD STUDIOS Exosoziolog*innen, Anthropolog*innen und andere Alien-Künstler*innen ihre Köpfe mit uns für dieses Experiment zusammen: Wie wollen wir erinnert werden? Wie begrüßt man fremde Intelligenzen? Von welchen kolonialen Strukturen müssen wir uns verabschieden, um die Existenz der Spezies Menschheit zu sichern? Und ist Einfrieren nach dem Tod wirklich die cleverste Art, in die Zukunft zu reisen? THE GOLDEN RECORD STUDIOS sind eine offene Einladung zum Mithören und Mitdenken, durchzogen von Sounds und Musik. Auf der ersten Ebene beschäftigen wir uns mit diversen Fragen, die sich aus dem Projekt der Golden Records ergeben. Schnell aber merkt man, daß wir dabei über die Figur des Aliens bzw. der Botschaft ans All sehr heutige und hiesige Fragen verhandeln.

Moderation: Alexandra Lauck und Lukas Matthaei
Creative Producer: Fabian Kuehlein
Musik: Chris Umney

Ein Projekt von matthaei&konsorten 2023